(Mixed Up World)
Poem by Christian Morgenstern (1871–1914 Germany)
Music and last verse by Elise Witt
© Non Si Sa Mai Music ASCAP
Recorded on Valise CD
VERKEHRTE WELT
Dunkel war’s der Mond schien helle,
Schnee bedeckt die grüne Flur
als ein Wagen blitzesschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschossner Hase,
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und der Wagen fuhr im Trabe,
rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
grade eine Turmuhr auf.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
und mit fürchterlichem Krach,
spielen in des Grases Zweigen
zwei Kamele lautlos Schach.
Und auf einer grünen Banke
die rot angestrichen war
saß ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar.
Von der regennassen Straße
wirbelte der Staub empor,
und der Junge bei der Hitze
mächtig an den Ohren fror.
Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume
und an Nüssen noch genug.
Und zwei Fische liefen munter,
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter,
und der graue Tag erschien.
Tief in meinem Schlaf da wach’ ich
Auf und ab am Strand im Meer
Schwimmend in der Luft mit Federn
Und mein volles Glas ist leer
Hunger hab’ ich und satt bin ich
Weinend, lachend, stumpf mit Glanz
Doch das Licht scheint hell im Dunkeln
Reglos in dem wilden Tanz
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